Pfarrkirche St. Georg
Die Pfarrkirche früher und heute
Die Pfarrkirche St. Georg ist von alters her der Mittelpunkt des Dorfes. Wann der erste Kirchenbau in Saerbeck errichtet wurde ist nicht bekannt. Eine Urkunde aus dem Jahr 1161 nennt erstmals eine Kirche und der erste urkundliche Nachweis der Pfarrei stammt aus dem Jahr 1196. Zu dieser Zeit oder wenig später wird wahrscheinlich schon ein steinerner Kirchenbau existiert haben. Anfang des 16. Jahrhunderts fand der Umbau des damaligen Gotteshauses in spätgotischem Stil statt - über dem Turmportal ist die Jahreszahl 1526 eingemeißelt.
Nur Fotografien aus dem Jahr 1895 vermitteln einen Eindruck dieser alten Dorfkirche, denn sie wurde 1896 abgerissen und durch einen erheblich größeren Neubau in neugotischem Stil ersetzt. Die unteren Geschosse des mittelalterlichen Turmes der alten Kirche wurden in den Neubau integriert; der Turm erhielt ein zusätzliches Geschoss und eine hohe spitze Haube. Architekt des Neubaus, der 1898 geweiht wurde, war Wilhelm Rincklake aus Münster.
Die Ausstattung
Von der Ausstattung der alten Kirche blieben auch der Taufstein aus dem 13. Jahrhundert, eine spätgotische Madonna aus Eichenholz (um 1480) und eine barocke Pietà aus dem 18. Jahrhundert erhalten. Der Innenraum der neuen Kirche wurde um 1900 mit Glasmalerei und 1917 mit Wandmalerei prachtvoll ausgestattet.
In den 60er Jahren überstrich man die Wandmalereien - dem liturgischen Geschmack der Zeit entsprechend. Bei der Restaurierung des gesamten Kirchenraumes in den 1980er Jahren wurden die neugotischen Malereien wieder freigelegt. Sie sind von hervorragender künstlerischer Qualität und in neugotischen Kirchenbauten nur noch selten anzutreffen. Die Restaurierung der Kirchenfenster wurde Ende der 1990er Jahre eingeleitet.
Mit ihrer Ausmalung, Verglasung, Ausstattung und den Schmuckfliesen verkörpert die Pfarrkirche St. Georg in ihrer Gesamtwirkung heute ein im westfälischen Raum seltenes Beispiel neugotischer Sakralarchitektur.
In den Jahren 2017 - 2020 hat die Pfarrkirche St. Georg Saerbeck eine liturgische Umwandlung erfahren.